Stiftung
Menschen brauchen Kultur — Kultur braucht Räume
Die Tresor Foundation wurde im Juni 2021 von Dimitri Hegemann gegründet.
Die Tresor Foundation ist eine eine teils operativ teils fördernde Stiftung, deren Hauptaufgaben in der Erhaltung und dem Ausbau des Kulturstandortes Kraftwerk Berlin und in der Förderung von Kunst und Kultur mit Focus auf die Jugend und den Subkulturen bestehen. Der Stiftungsgründer Dimitri Hegemann blickt auf über 40 Jahre Kulturarbeit zurück und bringt neben dem Schatz an Erfahrungen und Wissen durch sein Engagement für die Kultur den Wert, die Ressourcen und die Kompetenz seiner in diesem Zeitraum aufgebauten, global bekannten und geschätzten Unternehmen Tresor Berlin und Kraftwerk Berlin in die Stiftung ein, um die erfolgreiche Arbeit der Stiftung im Dienst der Menschen und der Kultur zu garantieren.
Im Vordergund des Stitungszweckes steht die Förderung der Jugend, der Subkultur und der strukturschwachen Regionen in Deutschland. Damit folgt die Stiftung der Lebensaufgabe von Dimitri Hegemann, sich für die Förderung von künstlerischen Potential und Kreativität, jenseits des Mainstreams und des Etablierten einzusetzen.
Foto: Kraftwerk Berlin fotografiert von Ralph Larmann.
Leitbild – Wir setzen uns mit unserer Arbeit für ein friedliches Zusammenleben der Menschen ein.
Unsere Werte beruhen auf gegenseitigem Respekt, auf Toleranz und auf der Würde und Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen. Dies verwirklichen wir in der Stiftung, den assoziierten Unternehmen, sowie in allen Projekten und Kooperationen, die wir mit Dritten und Partner*innen realisieren. Die Internationalität und Vielfalt unserer Mitarbeitenden und unserer Künstlerinnen und Künstler sind die Grundlage für unseren Erfolg und das Potenzial unserer Entwicklung und Zukunft.
Fairness und Achtsamkeit untereinander sind unverzichtbare Elemente unserer Zusammenarbeit. Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein prägen unseren Anspruch, der Verantwortung als modernes, zukunftsorientiertes Unternehmen gerecht zu werden.
Bar Camp im Kraftwerk Berlin, Foto: Noura Nabi
Vision – Kultur erzeugt Lebensqualität und Lebenssinn, sie verbindet und schafft Gemeinschaft.
Kultur kann Menschen Halt, Perspektiven und Hoffnung geben. Kultur ist eine Grundlage für Frieden, Toleranz, Vielfalt und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.
Unsere Vision beruht auf dem Glauben an die innovative Kraft kulturellen Schaffens und die Fähigkeit der Kunst, die Gesellschaft und die Welt positiv zu verändern. Kunst und Kultur sind in der Lage dazu, Integration, Toleranz und Kommunikation zu fördern, Menschen mit positiven Werten und Inhalten zu erfüllen und sie zu befähigen, ihr Leben selbstbestimmt und glücklich zu gestalten, jenseits aller ökonomischen und sozialen Zwänge.
Daher ist es unser Ziel, unser Anspruch und unsere Motivation, Menschen zu ermutigen und es ihnen zu ermöglichen, das Potenzial von Kunst und Kultur zur Verbesserung ihrer eigenen Situation und der Gemeinschaft, in der sie leben, zu erkennen und zu nutzen.
Mission – Im Fokus unserer Arbeit stehen Subkulturen, künstlerische Nischen und kulturelle Freiräume.
Dabei sind es besonders die jungen Generationen, die in ihrem Bedürfnis, ihrem Drang und ihrem Recht, sich selbst zu verwirklichen – indem sie Altes in Frage stellen und Neues erschaffen – Innovation hervorbringen und damit einen wertvollen Beitrag dazu leisten, unsere Gesellschaft zu bereichern und weiterzuentwickeln.
Dies kann jedoch nur gelingen, wenn Kunst und Kultur geeignete finanzierbare und lebbare Räume hat.
Wir setzen uns deswegen mit unserer Arbeit dafür ein, bedrohte oder noch unentdeckte Kulturräume zu erhalten und aufzubauen, sie den Menschen vor Ort zur Verfügung zu stellen und durch die Vermittlung von Wissen und Erfahrungen, (sub-)kulturelle Arbeit zu erleichtern und erfolgreich zu gestalten. Damit leisten wir einen Beitrag zur regionalen Strukturförderung und geben jungen Kreativen durch unsere Arbeit Räume, Möglichkeiten und Chancen, sich selbst zu verwirklichen und ihre eigenen Ideen, Vorstellungen und künstlerischen Projekte zu realisieren.
Manifest – Jugend braucht Raum!
Jede neue Bewegung braucht am Anfang einen freien, geschützten Raum, in dem neue Ideen, neue Sounds und ein neues Miteinander ohne Druck und Einflussnahme von außen überhaupt erst ausprobiert und weiterentwickelt werden können. Ein Labor für Experimente, deren Auswirkungen auf Musik und Kultur auch Jahrzehnte nach der kreativen Explosion der Anfangstage nichts an Intensität und Inspiration verloren haben. Ganz Berlin war nach dem Mauerfall so ein freier Raum. Hier versammelten sich die Menschen mit dem Potential und dem Drang, etwas Neues zu erschaffen, etwas Einzigartiges. Und sie fanden überall in leerstehenden Gebäuden und Hallen ihre ganz eigenen freien Räume, um sich auszuprobieren und zu entfalten. Die politisch einmalige Situation, wie sie im Berlin nach dem Mauerfall herrschte, war ein historischer Glücksfall, den man natürlich nicht wiederholen, aus dem man aber lernen kann. Wo freie Räume, niedriger ökonomischer Druck und große behördliche Toleranz und Wohlwollen zusammentreffen, entstehen innovative Ideen und wird das Morgen gestaltet. Was einst Labor und Nische war, hat die Kraft, die Welt zu verändern. Eine Ruine kann eine Nische sein, eine Nische kann ein Spielplatz und der Ausgangspunkt für etwas ganz großes Neues sein. Das ist die Lehre aus dem kulturellen Aufbruch in Berlin Anfang der 1990ziger Jahre: Gebt den Jungen wieder Orte, die noch nicht wissen, was mit ihnen geschehen wird! Erhaltet die Nischen, in denen experimentiert und das Neue erprobt werden kann! Gebt den jungen Menschen den Freiraum, den sie brauchen, um kreativ zu sein!
Dimitri Hegemann, Foto: Marie Staggat
Der Stifter
Dimitri Hegemann, Kulturschaffender und Raumforscher, beschäftigt sich gerne mit Dingen, die anders sind. Er bringt allerhand in Bewegung: ungewöhnliche Ausdrucksformen aller Art, Räume für alternative Kultur, Töne, Bilder, Klänge, Ideen, Menschen. Stationen seines Wirkens sind unter anderem das nonkonforme Atonal Festival, die Entwicklung des Berliner Tresor Clubs – seit seiner Entstehung ein Ort der Zusammenführung junger Menschen aus Ost- und Westberlin und der ganzen Welt –, der Import des Techno aus Detroit während der frühen Jahre nach dem Mauerfall oder der Aufbau des Kraftwerk Berlin als international bedeutender Veranstaltungsort seit der Jahrtausendwende.
In den letzten Jahren widmete sich Hegemann vergessenen industriellen Räumen und alternativer Stadtentwicklung: die Transformation von Ruinen und Leerstand in funktionierende Kulturräume ist seine Strategie für eine neue, moderne und prosperierende Kreativwirtschaft, um nachhaltig Perspektiven für lebendige und eigenständige Kulturprojekte zu schaffen. Er betrachtet die Nachtkultur als einen entscheidenden Inspirations- und Entwicklungsfaktor für das Entstehen von Ideen und Konzepten für Mikrokonjunkturen und somit Standortsicherung kleiner und mittlerer Gemeinden und Städte mit dem Ziel, Lebensqualität und Lebenssinn vor Ort zu stärken.
Tatsächlich ist sein Beitrag für den erfolgreichen Weg von Subkultur zu Kreativwirtschaft von wegweisender Bedeutung: 2012 gründete er zusammen mit Annette Ochs die Agentur Happy Locals, die Strategien für kleine und große deutsche und internationale Gemeinden entwickelt, die von Abwanderung betroffen sind. Durch neue Perspektiven für die Jugend unterstützt Happy Locals so die Gründung, Stärkung und Etablierung von nachhaltigen und langfristigen Gemeinschaften und Projekten.
2021 gründete Hegemann die Tresor Foundation Berlin. Ihre Absicht ist die Entnahme von Kulturräumen aus spekulativen Märkten und eine so entstehende langfristige Planungssicherheit und Perspektive für Kulturschaffende. Zudem ist Hegemann Gründer der Initiative Clubs für Deutschland, deren Idee, Clublandschaft und Nachtkultur in deutsche Mittelstädte zu bringen, beim deutschen Städtetag 2021 viele Anfragen auslöste. Sein neustes Projekt, ist die Gründung der Acadamy of Subcultural Understanding einer Bildungseinrichtung im Clubmanagement für junge Kulturschaffende mit dem Ziel, subkulturelles Unternehmertum als Zukunftskonzept zu entwickeln und durch die Vermittlung branchenspezifischen Spezialwissens kreative und zugleich kritische Führungsfiguren auszubilden.
Gremien
Vorstand
führt die Geschäfte der Stiftung.
Dimitri Hegemann
Stifter & Vorstand
Stifter und Vorstandsvorsitzender der Tresor Foundation.
Laurens von Oswald
Stellvertretender Vorstandvorsitzender
Laurens von Oswald, (1988), ist Unternehmer, Kurator und Musiker. Er studierte Journalismus und zeitgenössische Geschichte an der Queen Mary und der City University London. Seit 2013 ist er der geschäftsführende künstlerische Leiter des Berlin Atonal Festivals. Er war Creative Director des Tresor Clubs und Plattenlabels und ist Mitbegründer der OHM Audiogallery. Von Oswald leitet auch die Outer Agency, eine Kreativagentur und Booking- und Managementfirma für Avantgarde-Musik und -Kunst. Seit 2021 ist er stellvertretender Vorsitzender der Tresor-Stiftung.
Das Kuratorium
überwacht und berät den Vorstand.
Barbara Meyer
Vorsitzende des Kuratoriums
Barbara Meyer ist Geschäftsführerin der S27- Kunst und Bildung. Die gebürtige Schweizerin studierte Kunst und Kulturpädagogik, in München und Berlin. Am bbw Bildungswerk der Wirtschaft unterrichtete sie Projektmanagement und arbeite als Lehrbeauftragte der UdK am Institut für Kunst im Kontext. Für den Rat für die Künste leitete sie die Berliner Kampagne OFFENSIVE KULTURELLE BILDUNG sowie den Projektfonds Kulturelle Bildung im Auftrag der Berliner Kultursenatsverwaltung. Zusammen mit Stadtentwickler*innen engagiert sie sich für neue Förderstrukturen in Aktionsfeldern der »Urbanen Praxis«.
Tjabo Reuter
Mitglied des Kuratoriums
Tjabo Reuter hat seit 2013 signifikant zur positiven Entwicklung des Kraftwerk Berlin beigetragen. Er leitet das Kraftwerk administrativ und sorgt somit dafür, dass sowohl kulturelle als auch kommerzielle Veranstalter ideale Arbeitsbedingungen vorfinden.
Der diplomierte Sportwissenschaftler fand nach dem Studium schnell seinen Weg in die Veranstaltungsbranche. Zunächst auf Agenturseite, dann seit 2009 auf der Seite des Location-Betreibers. Mit dem Kraftwerk Berlin, seinen Möglichkeiten und seiner ständigen Weiterentwicklung hat er sein Projekt gefunden. Dort hat er auch von Beginn an Dimitri Hegemann bei der Gründung der Tresor Foundation unterstützt.
Der Stiftungsrat
berät und unterstützt Vorstand und Kuratorium bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben.
Nicole Srock.Stanley
Vorsitzende des Stiftungsrats
Nicole Srock.Stanley gründete 1999 die dan pearlman Group, eine Gruppe inhabergeführter, strategischer Kreativagenturen mit Sitz in Berlin. Seitdem steht die Innenarchitektin, die Design, Kunst und Interior Architecure in Hannover und London studierte, der Unternehmensgruppe als CEO vor und verantwortet die Bereiche Marken- und Unternehmensstrategien, Transformation und Innovation.
Als Expertin für Retail und Freizeitwirtschaft sowie Stadt- und Destinationsentwicklung berät Srock.Stanley Start-ups, Mittelständler und Konzerne. Sie war zwei Jahre lang als Kreativdirektorin für die internationale Positionierung der Concept Shopping Mall BIKINI BERLIN tätig und wirkte maßgeblich mit an der Entwicklung des vielfach ausgezeichneten bonprix fashion connect Stores, einem Future-Retail Store der Otto Group. Seit 2021 sitzt sie im Aufsichtsrat der Mister Spex GmbH, Europas führendem Omnichannel-Optiker.
Nicole Srock.Stanley zählt als Keynote Sprecherin zu den “50 most influencial women in Retail” (Shop Shift Las Vegas). Sie engagiert sich zudem aktiv für den Klima- und Artenschutz und ist Mitglied im ESG-Ausschuss des German Council of Shopping Places.
Dr. Thomas Oberender
Mitglied des Stiftungsrats
Thomas Oberender ist ein Autor, Kurator und Festspielorganisator. Er arbeitete als Ko-Intendant des Schauspielhauses Bochum und Zürich sowie als Theaterleiter der Salzburger Festspiele. Er war künstlerischer Leiter der Berliner Festspiele / Gropius Bau und gründete 2016 die mehrjährigen Formate „Immersion“ und „The New Infinity“. Er arbeitet eng mit Künstlern wie Susanne Kennedy, Markus Selg, Vegard Vinge und Ida Müller, Ed Atkins, Philippe Parreno und Tino Sehgal zusammen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Theaterstücke, Rezensionen und Essays über Künstler und politische und ästhetische Transformationsprozesse.
Photo: Joerg Carstensen
Nicole Erfurth
Mitglied des Stiftungsrats
Nicole Erfurth ist Kultur- und Non-Profit-Managerin. Gute Taten werden zu ihrer Mission. Sie engagiert sich leidenschaftlich für Menschen in den Bereichen Kultur, Musik und gemeinnützige Leistungen. Seit 2010 arbeitet sie parallel in verschiedenen Strukturen, Themen und Projekten, immer mit dem Ziel, einen Überblick für alle Beteiligten zu schaffen. Ihre Arbeitsfelder reichen von Organisationsentwicklung, Mittelakquise, Buchhaltung und Beratung.
Über Berlin Worx e.V. (ehemals Detroit Berlin Connection) unterstützt sie gemeinsam mit Dimitri Hegemann (Vorsitzender) städtebauliche Themen zum Erhalt der Kultur. Außerdem betreibt sie Lobbyarbeit im erweiterten Vorstand der Clubcommission Berlin e.V. mit den Schwerpunkten Festivals und Bildung. Darüber hinaus ist sie im Beirat der Bundesstiftung LiveKultur, während sie bei der Initiative Musik gGmbH im Bereich der Förderung tätig ist. Mit ihrem Netzwerk schafft sie gerne Räume, um über wichtige und drängende Themen zu sprechen, auf Veranstaltungen und Konferenzen.
Denice Ramsey
Mitglied des Stiftungsbeirats
Philosophie und Hintergrund
Nur eine Gesellschaft, die sich ständig entwickelt und erneuert, nur eine Gesellschaft, die offen und frei ist, ist fähig, das Bedürfnis und das Streben der Menschen nach Sinn und Glücklichsein sowie Wohlstand und Sicherheit in eine lebenswerte Zukunft zu transportieren.
Neben dem wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt bekommen Kunst und Kultur dabei eine Schlüsselstellung. Sie dienen keinem Zweck und können deshalb Werte und Inhalte schaffen, die die Gesellschaft bereichern und voranbringen jenseits von Absichten, Kalkül und Interessen.
Kunst und Kultur besitzen die Kraft und die Fähigkeit zur positiven Veränderung unserer Welt.
Kunst und Kultur haben eine immense Bedeutung für den einzelnen Menschen wie auch für die Entwicklung und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Sie bringen Menschen zusammen, sie schaffen einen Konsens an Werten und Einstellungen, der Gemeinsinn, Zugehörigkeitsgefühl und Identität fördert. Sie schaffen Innovationen an Lebens- und Sichtweisen und Reflexionen unserer Welt und Lebensrealität, die unsere Gesellschaft braucht, um nicht stehenzubleiben und zu erstarren.
Ein Leben ohne Kunst und Kultur wäre sinnlos und leer und für den einzelnen Menschen kaum mehr lebenswert, da es an Lebenssinn und Lebensqualität mangeln würde. Deshalb brauchen Menschen Kunst und Kultur.
Dabei sind die Subkultur, die künstlerischen Nischen und Freiräume und die kulturellen Kräfte der Jugend und der jungen Generationen jenseits des Mainstreams und des Etablierten von großer Bedeutung, da sie echten Wandel und wahrhaftige Innovationen hervorbringen, die das Potential besitzen, neue Inhalte und Impulse zu schaffen, die die Gesellschft bereichern und voranbringen. Besonders die Subkultur, die noch unentdeckten, unfertigen, unangepassten, jungen Kreativen und KünstlerInnen und Kulturschaffenden sind in ihrer Vielfältigkeit und Kreativität ein unverzichtbares Resorvoir, aus dem die Gesellschaft schöpfen kann.
Die Erfahrungen um den November 1989 und die Zeit danach haben uns wesentlich geprägt. Damals fiel die Berliner Mauer und junge Menschen aus beiden Teilen der Stadt kamen friedlich zusammen und nahmen die Wiedervereinigung des geeinten Deutschlands vorweg, indem sie die neue grenzenlose Freiheit gemeinsam feierten. In dieser Zeit entstand mit der Techno Musik ein neuer Sound, der die Jugend begeisterte und sie zusammenführte.
Eine neue grenzen- und systemüberschreitende Jugendbewegung und Subkultur entwickelten sich, die neue Ästhetiken und Ausdrucksformen hervorbrachten und die Gesellschaft und die Kultur nachhaltig beeinflussten. Es herrschte eine Aufbruchstimmung, in der das kreative Potential einer Generation explodierte und eine blühende, prosperierende Subkultur hervorbrachte, welche Berlin veränderte und bis heute prägt. Wesentliche Voraussetzung dafür war die seit 1949 abgeschaffte Sperrstunde in Berlin. Einen weiteren unschätzbaren Beitrag für diese bis dahin unbekannte Nachtkultur lieferte der neue Technosound aus Detroit.
In dieser Zeit entwickelten sich in Berlin und anderen Städten rund um den Globus mit einer bis dahin unbekannten Clubkultur neue Treffpunkte, Kulturräume und Erlebnis- und Kommunikationsorte für die Jugend. Seit diesen Tagen ist die Clubkultur in Berlin in berühmt geworden mit einer enormen Attraktivität für junge Menschen aus allen Teilen der Welt und hat sich zu einem wichtigen Wirtschafts- und Kulturfaktor für die Stadt entwickelt. Wir haben von Anfang an mit der Gründung des ersten Technoclubs in Berlin, dem Tresor Club, diese Entwicklung begleitet und wesentlich geprägt.
Die Erfahrungen aus dieser Zeit haben uns gezeigt, welche Kraft Musik, Kunst und Kultur entfalten können und welches Potential zur positiven Veränderung und Gestaltung der Welt die Jugend hat.
Die jungen Menschen besitzen ein unerschöpfliches Potential für Innovation und Erneuerung, für neue Ideen und kreatives Schaffen.
Es sind diese Menschen, die unsere Gesellschaft braucht. Sie sind der Garant für Entwicklung, Wandel und Erneuerung in unserer Gesellschaft. Sie brauchen nur Möglichkeiten, sich zu entfalten und sich zu verwirklichen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, ihnen die geeigneten Räume zur Verfügung zu stellen, um dieses Potential zu entwickeln und diese Kraft zu nutzen.
Gerade aber in diesem Bereich wird kulturelle Arbeit und künstlerischen Schaffen immer schwieriger, weil die geeigneten, nutzbaren und kostengünstigen Räume und Orte fehlen. Kulturräume sind in unserer Gesellschaft bedroht und werden immer weniger. Langeweile und Perspektivlosigkeit der jungen Generationen sind das traurige Resultat aus dieser Entwicklung.
Wir wollen mit der Arbeit der Stiftung dazu breitragen, diese kulturellen Räume in unserem Land zu bewahren und zu erhalten und neue Kulturorte zu schaffen, in denen sich Subkultur ansiedeln und entwickeln kann. Wir wollen die Subkultur stärken und fördern, indem wir den jungen Menschen Raum, Möglichkeiten und Know How geben, um ihre Kreativität zu entfalten und zu verwirklichen und ihre Kunst zu veröffentlichen und erlebbar zu machen. Wir wollen Begegnungen und Kommunikation ermöglichen, Austausch und Inspiration.
Diese Aufgabe ist umso wichtiger und dringender, weil Raum in den Städten und Gemeinden immer knapper und vor allem immer teurer wird und somit für künstlerische und kulturelle Projekte, besonders für die Subkultur, für junge und finanziell weniger gut ausgestattete Menschen, unerschwinglich wird.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, bedrohte Kulturorte zu erhalten und zu unterstützen und noch unentdeckte Räume zu erschliessen und nutzbar zu machen und damit besonders die Jugend, die Subkultur und die künstlerischen Nischen und die noch von ökonomischen Zwängen unberührten Freiräume zu fördern und zu unterstützen.
Dies sind unser Auftrag und unsere Aufgabe. Dies ist unsere Philosophie, mit der wir einen Beitrag leisten wollen, unsere Gesellschaft lebenswert und zukunftsfähig zu gestalten.